Datenleck bei europäischem Sharing-Dienst
Der schwedische E-Scooter-Verleih „VOI“ führt Sharing-Elektroroller in europäischen Städten ein (Deutschland wird demnächst dabei sein). „Wir glauben, dass E-Scooter eine zentrale Rolle bei der Veränderung der zukünftigen Mobilität der Menschen in unseren Städten spielen können. Und wir wollen sicherstellen, dass der Wandel richtig verläuft – durch echte innovative Technologien, einen offenen und transparenten Dialog mit Städten und Regierungen und durch die Anpassung unseres Produkts an die lokalen Bedürfnisse.“ – So heißt es auf der Seite von VOI. Klingt doch nett, aber der Datenschutz scheint wohl nicht ganz so wichtig zu sein, wie die Recherchen des Bayrischen Rundfunks zeigen.
Sharing-Dienste werden immer erfolgreicher und beliebter. Doch die Fragen rund um den Datenschutz bleiben meist unbeantwortet. Erst kürzlich fiel der neue Services „SIXT share“ durch Preisanpassungen durch die Position des Nutzers bzw. welches Smartphone er verwendet negativ auf. Doch nun hat es schon der nächste Sharing-Dienst in die Schlagzeilen geschafft. Dieses Mal geht es jedoch weniger um den Datenschutz selbst, als vielmehr um ein Datenleck.
So berichtet der Bayrische Rundfunk, dass VOI die „Daten seiner Kunden nur unzureichend geschützt“ haben soll. So soll es möglich gewesen sein, Daten wie Namen, E-Mail-Adressen und Mobiltelefonnummern von rund 460.000 registrierten Nutzern einzusehen. Inzwischen sei das Datenleck jedoch nach Info des Bayrischen Rundfunks geschlossen.
Immer wieder tauchen in jüngster Zeit Berichte über Datenschutzprobleme bzw. Datenlecks auf – egal ob es sich dabei um ein Unternehmen in der E-Mobilitäts-Branche handelt oder nicht. Auch wenn der aktuelle Fall weniger ein Privatsphären-Problem und vielmehr ein Datenleck war, so denken wir spätestens seit den Snowden-Dokumenten immer aktiver über Datenschutz nach. Auch wenn die Vorfälle, wie jener von VOI, nicht wünschenswert sind, so machen sie doch Eines: Sie machen Aufmerksam auf das Thema Datenschutz. Denn das ist dringend nötig, wenn autonome bzw. „intelligente“ Fahrzeuge und auch Sharing-Dienste immer beliebter werden und sich zukünftig immer stärker verbreiten.
Der Datenschutz muss dabei ein Grundbaustein sein und darf nicht als „Add-On“ angesehen werden. Wie wir zu dem Thema Datenschutz in der E-Mobilitäts-Branche stehen und wie die Branche selbst aktuell aufgebaut ist, könnt ihr gerne mal in unserer Kolumne „Wem gehören (in Zukunft) die Daten unserer E-Autos?“ nachlesen.