NIO ES8 – Ein erstes Kennenlernen

NIO war vor kurzem in Berlin und hatte seine einzigen beiden in Deutschland für die Straße zugelassenen SUVs dabei. Grund genug für uns vorbeizuschauen, um einen ersten Eindruck vom ES8 zu bekommen.


NIO ist ein chinesischer Elektroauto-Hersteller mit Expertise im Design und den Bauteilen aus Deutschland. Erst vergangenes Jahr hatten wir die Möglichkeit uns eines der schnellsten Elektroautos der Welt genauer anzusehen, den NIO ES9. Doch den NIO ES8 haben wir in Europa bisher vergebens gesucht. Inzwischen hat das erste Serienauto von NIO jedoch auch den Weg zu uns gefunden.

Für eine Kooperation mit der Oper „Die Tagebücher des John Raabe“ hat NIO Schauspieler und den Komponisten mit ihren beiden SUVs chauffiert. Dank der Offenheit NIOs durften wir auch einmal vorbeischauen und uns die beiden NIO ES8 etwas näher ansehen.

Der NIO ES8 fällt in Berlin vor der Staatsoper wirklich auf.

Ein Panzer für Europa?

Der NIO ES8 ist neben dem Tesla Model X und dem Jaguar I-Pace wohl das größte Elektroauto, welches wir uns bisher angesehen haben. Mit einer Länge von über fünf Meter und einer Breite von fast zwei Meter fällt der NIO ES8 deutlich zu groß für deutsche Straßen aus.

Die Sinnhaftigkeit eines solch’ großen Autos darf in Europa unserer Meinung nach gerne hinterfragt werden. Hierzulande sollten in aller Regel Fahrzeuge in der Größe von einem Zoe oder e-Golf, maximal vielleicht dem Model S doch ausreichen, oder?

Naja, der NIO ES8 ist aber eben kein europäisches Fahrzeug. Das Elektroauto wird derzeit einzig und allein in China vertrieben. Eine europäische Version sei laut NIO jedoch in Planung.

Der erste Eindruck

Bei dem Treffen in Berlin konnten wir uns den NIO ES8 primär „nur“ ansehen. Eine Mini-Probefahrt war zwar auch möglich, aber ein ausführliches Review wird erst in Kürze folgen, wenn wir das Auto von NIO etwas länger in den Händen gehabt haben werden.

Das Cockpit des NIO ES8

Neben der Größe fällt sofort auf wie hochwertig die Verarbeitung ist. NIO setzt in München auf die Designentwicklung und baut auch sonst in seine Fahrzeuge einige deutsche Bauteile mit ein, was für ein rundum qualitatives, stimmiges und angenehmes Gefühl in dem SUV sorgt. Das umgerechnet etwa 60.000/70.000 Euro teure SUV kostet nur knapp die Hälfte eines Tesla Model X und bietet ähnlich wie Tesla nette Spielerein, wie u.a. die Möglichkeit den Beifahrersitz so zu positionieren, dass man entspannt liegen kann, aber auch dass man mit diesem hinten zu seinen Mitfahrern rutschen kann.

Beim ersten Fahren sind uns sofort dass Head-Up-Display für die Geschwindigkeit und die starke Rekuperation sowie die gute Rückfahrkamera aufgefallen. Diese gefallen uns auf den ersten Blick richtig gut, doch für eine abschließende Meinung braucht es hier auf jeden Fall einen ausführlichen Test.

Nomi – die chinesische KI

Nomi sieht bei Zuruf immer den Redner an und macht immer wieder Gesten zwischendurch – oder spielt auch mal Gitarre.

Zusätzlich war vor allem Nomi auffällig, die chinesische Intelligenz, welche erstmal putzig daherkommt. Nomi funktioniert bisher nur auf Mandarin. Die Benutzeroberfläche des Multimediasystems ist übrigens bisher auch nur in Mandarin verfügbar. Intern soll wohl jedoch an einer englischen Version gearbeitet werden.

Doch zurück zu Nomi: Die KI kann durch Sprachbefehle Dinge erledigen, wie u.a. die Scheiben runter- bzw. hochzukurbeln oder auch eine Massage in den Sitzen an- bzw. auszuschalten. Anfänglich scheint Nomi mit ihrem Gesicht und den Gesten sehr niedlich und vertrauenserweckend, doch mit der Zeit haben wir uns durch die augenscheinliche Überwachung zunehmend unwohler gefühlt – vielleicht trug da auch die Kamera im Innenraum zu bei…

Doch wie das Datenschutzkonzept im Detail aussieht und was sich beim ES8 diesbezüglich einstellen lässt, wird wohl erst das Review zeigen.

Das (vorzeitige) Fazit?

ES8-Schriftzug am Heck des Fahrzeuges

Auch wenn es nur eine Mini-Probefahrt gab, so haben die 5 Minuten am Steuer schon ein wenig beeindruckt. Den Sinn hinter großen SUVs sollte man natürlich wie oben erwähnt hinterfragen, aber für eine fünfköpfige Familie mit Gepäck oder einen Ausflug zu siebent ohne Gepäck ist der ES8 gemacht und genau das sind sicher für Europa auch die passenderen Anwendungsfälle, als einfach „nur“ als Statussymbol, wie es zumeist in China der Fall sein soll.

Alles in allem hat uns das Fahrzeug ziemlich beeindruckt. Doch natürlich bleiben für unseren eigentlich Test auch noch viele Fragen unbeantwortet. Wie funktioniert das Wechseln des Akkus im Detail, für welches NIO so wirbt? Wie verhält sich der ES8 auf längeren Strecken? Gibt es ein Datenschutzkonzept bzgl. Nomi? Wie ist der Fahrspaß und natürlich: Wie viele Leute bekommt man eigentlich wirklich in den ES8 rein?

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