Polestar Precept – Eine Vision mit „Wow-Effekt“
Wo der erste Polestar noch ein Verbrenner war, ist der zweite schon ein Elektroauto und nun präsentiert die Performance-Marke Ihren Ausblick auf zukünftige Modelle und stellt den beeindruckenden Polestar Precept vor.
Was ist bisher bekannt?
Zugegebener Maßen ist noch nicht viel bekannt. Oder anders formuliert: Bisher ist nur das Design veröffentlicht worden. Ob und wenn wann und wie der Polestar Precept auf den Markt kommen soll, wurde bisher noch nicht verraten. Jedoch wollte Polestar auf dem Genfer Autosalon vom 5. bis zum 15. März vertreten sein und lässt verlautbaren, dass der Precept dort „vorgestellt“ worden wäre. Also vielleicht erfahren wir zukünftig noch ein bisschen mehr…
Das Exterieur
Von außen erinnert der Precept an eine Mischung aus Polestar selbst, dem Audi e-tron sowie dem Heck eines Tesla Model 3. Die auffälligste Neuerung im Vergleich zu den bisherigen Fahrzeugen von Polestar ist wohl die Front. Es gibt keinen Kühlergrill mehr. Dieser wird durch die sogenannte Polestar SmartZone ersetzt. Die SmartZone soll ausgestattet sein mit Sicherheitssensoren und Fahrerassistenzfunktionen. So befindet sich dort unter anderem zwei Radarsensoren und eine hochauflösende Kamera.
Doch auch neben dem fehlenden Kühlergrill setzt Polestar auf eckige, leicht geschwungene und vor allem jeweils getrennte LED-Schwinwerfer, welche dem Precept einen sportlichen Look verleihen.
Einzig fällt der auf dem Glasdach montierte sogenannte LIDAR-Pod etwas aus dem Design. Die geschwungene Windschutzscheibe kann so nicht ganz bis zum Dach durchgezogen werden. Der LIDAR-Pod soll zur Verbesserung der Fahrassistenzsysteme dienen.
Ähnlich dem Audi e-tron bietet der Precept auch keine herkömmlichen Seitenspiegel mehr, sondern Kameras. Es sieht auf jeden Fall sehr schick aus.
Das Heck erinnert von der Seite etwas an ein Tesla Model 3. Von hinten wiederum setzt es sich von diesem durch schmale und durchgezogene Heckleuchten von seinem Konkurrenten ab. Auch wenn der untere Teil des Hecks noch an Verbrennerdesigns erinnert, passt es gut in das futuristische Konzert hinein.
Das Interieur
Das Innenraumdesign ist einerseits auf Minimalismus und die Ausnutzung des Platzes bei Elektroautos ausgelegt — Aber auf der anderen Seite existiert leider eine sehr große Mittelkonsole, was eventuell die Beinfreiheit stören könnte. Doch beginnen wir am Anfang.
Das Lenkrad ist minimalistisch ausgestattet und hinter diesem ist ein recht schmaler 12,5-Zoll-Screen als Cockpit installiert. Statt des traditionellem Rückspiegels ist hier ein digitaler „Rückspiegel“ integriert. Das Bild wird von einer Weitwinkelkamera am Heck des Fahrzeugs aufgenommen. Knöpfe und ähnliches sucht man ansonsten vergebens. Hier wird nur auf ein 15-Zoll-Touchscreen gesetzt. Ähnlich dem Tesla Model 3 erschafft dies natürlich einen beeindruckenden und hochwertigen Look. Jedoch wird sich erst in der Praxis zeigen, ob dies auch praxisnah ist.
Leider setzt Polestar hier erneut auf das von Google modifizierte Android. Sehr schade. Das ist auch schon beim Polestar 2 unser größter Kritikpunkt gewesen. Hoffentlich setzt Polestar – sollte der Precept auf die Straße kommen – auf ein eigenes und für den Datenschutz besser ausgelegtes System.
Interessant, allerdings auch dezent unschön, ist, dass das sogenannte Eye Tracking den Blick des Fahrers erfassen und somit den Inhalt der verschiedenen Bildschirme entsprechend steuern können soll. Auf der einen Seite klingt das spannend, auf der anderen fragen wir uns ob das nicht lieber optional sein sollte.
Erwähnen sollte man auf jeden Fall noch, dass die Materialen im Innenraum des Polestar Precept „nachhaltig mit reduzierter Umweltbelastung“ produziert wurden. So sind die Sitzflächen aus recycelten PET-Flaschen gestrickt, die Polster und Kopfstützen aus recyceltem Korkvinyl, während die Teppiche aus recycelten Fischernetzen hergestellt wurden.
Die technischen Daten
Hier ist noch kaum etwas bekannt. Es sind nur die erwähnten Sensoren in der SmartZone und dem LIDAR-Pod sowie Android als Infotainmentsystem und die Kameras als Seitenspiegel sowie der Bildschirm als Rückspiegel zusammen mit dem Eye Tracking zu erwähnen.
Zu Themen wie einem möglichen Frunk, der Kofferraumgröße, den Motor- und Leistungsdetails, dem Drehmoment, der Ladeleistung oder auch der Akkukapazität verriet Polestar nichts. Der einzige Hinweis ist, dass erwähnt wurde, dass „genug Platz für einen großen Akku vorhanden sei“.
Unsere Meinung
Rein vom Design: Der Wahnsinn! Der Polestar Precept wirkt wie eine verbesserte Variante des Tesla Model 3. Minimalistisch, dennoch sportlich mit klaren Linien und trotzdem leicht geschwungen. Innen überzeugt der Polestar durch sein hochwertiges und edles Auftreten.
Einzig schrecken uns bisher Android als Betriebssystem sowie das Eye-Tracking ab. Da der CEO von Polestar, Thomas Ingenlath, jedoch daraufhinwies, dass der Polestar Precept eine Vorschau zukünftiger Fahrzeuge ist und verdeutlicht, dass Polestar auf Innovationen setzen möchte, um die Umweltbelastung weiter zu reduzieren, handelt es sich schlussendlich vermutlich nur um eine Studie, die nie so in der Form auf den Markt kommen wird.
In diesem Sinne: Absolut gelungen und verständlich, dass dann sämtliche technische Details nicht vorhanden sind. Wir können es kaum abwarten mehr über den Precept zu erfahren bzw. die Fahrzeuge, welche auf diesem aufbauen werden.