Squad Mobility bringt das Squad – Ein Golfcar für den urbanen Straßenverkehr

Solarautos sind mit dem Sono Motors Sion oder auch Lightyear One Stück für Stück mehr in aller Munde. Und so haben sich zwei ehemalige Lightyear-Mitarbeiter auf die Fahnen geschrieben in Amsterdam ein Zwei-Personen-Solarauto auf die Straße zu bringen. Das Squad von Squad Mobility sieht aus wie ein Golfcar, soll aber für den täglichen Straßenverkehr konzipiert sein.


Technische Daten

© Squad Mobility

Das Squad wird nicht schneller fahren können als 45 km/h. Dazu muss man jedoch auch sagen, dass wir uns zumindest nicht vorstellen können, auffällig schneller mit dem Squad durch die Stadt fahren zu wollen. Sollte hier jedoch eine starke Nachfrage herrschen, hat der Hersteller in Aussicht gestellt auch eine 80-km/h-Version auf den Markt zu bringen.

Nach Angaben von Squad Mobility laden die auf dem Dach integrierten Solarzellen den Wagen im gesamten Jahr mit einer Reichweite von bis zu 6.000 Kilometer auf. Pro Tag sollen das runtergebrochen knapp 16 bis 20 Kilometer sein. Laut Squad fährt der durchschnittliche Stadtautofahrer pro Tag 12 Kilometer. Somit müsste man dieser Aussage zufolge das Fahrzeug als Stadtautofahrer nicht mehr aufladen.

Die beiden verbauten Motoren bieten eine Gesamtleistung von äußerst überschaubaren 4 kW. Geladen werden kann der Squad (abgesehen von der Sonne) scheinbar nur mit SchuKo mit 220 Volt.

Zum Aufladen der Akkus gibt es jedoch indirekt noch eine dritte Option: Rekuperation. Äußerst spannend ist jedoch die Angabe der „Portable Battery“. Womöglich lassen sich die je pro Fahrzeug je zwei verbauten Akkus sogar ausbauen.

Schlussendlich gibt es aktuell zwei verschiedene Ausstattungsvarianten: Signature und Pioneer. In der Signature-Version sind die Squads mit zwei Akkus und einer Reichweite von bis zu 100 km ausgestattet. Dabei handelt es sich mit den ersten 100 Fahrzeugen aus der Produktion um die Vorserie. Die eigentliche Serie ist jene, welche auf den Namen „Pioneer“ getauft wurde. Genauere technische Daten sind hier leider nicht bekannt, jedoch sieht es aktuell nach kaum veränderten Daten im Vergleich zur Vorserie aus.

Die Platzverhältnisse

Der Squad ist eines der wenigen Fahrzeuge, welchen man schon von außen ansieht was sie wahrscheinlich bieten. So ist es ein Zwei-Sitzer, welcher offiziell als leichtes 4-Rad-Fahrzeug zählt.

© Squad Mobility

Hinter den beiden Sitzen bietet das Solarauto ein Ablagefach. Es soll laut Squad Mobility die Praktikabilität eines Rollers mit der Leichtigkeit eines Stadtautos verbinden. Insgesamt gibt Squad Mobility das Volumen mit 68 Litern oder bei der optionalen Cargo-Box mit 243 Litern an.

© Squad Mobility

Die Grundfläche des Fahrzeugs beträgt 2 m². Genau bedeutet das eine Höhe von 1,60 Meter, eine Breite von einem Meter und einer Länge von zwei Metern. Der kompakte Baustiel hat den Vorteil von einem Wendekreis von nur sechs Metern.

Interessanter Weise gibt der Hersteller des kompakten Solarautos noch an, dass zwei Kinder (bis zu 1,25 m) auf den „Rücksitzen“ Platz finden könnten, sofern dies gesetzlich zulässig ist.

Designtechnisch ist es zudem sehr spannend, dass der Squad kein klassisches Lenkrad zu bekommen scheint, sondern eine Art Fahrradlenker mit Bremsen. Doch die Sicht soll beim Fahren durch einen integrierten Scheibenwischer dennoch immer ideal bleiben.

Upgrade-Möglichkeiten für Türen

© Squad Mobility

Etwas später nach der eigentlichen Präsentation des Squad, welches ohne Türen und Klimaanlage in der Basis ausgeliefert wird, hat der niederländische Hersteller vor allem zwei große Upgrade-Pakete präsentiert.

Interessanter Weise ging es hier vor allem um Kundenwünsche. Squad Mobility selbst verkündet, dass ihnen die Idee eines Solarautos ohne Türen gefällt. Doch aufgrund von mehr Wetterschutz oder auch Sicherheitsaspekten (Diebstahl) gibt es nun die Option Türen dazuzubuchen.

Dabei gibt es nun verschiedene Türen zur Auswahl. Entweder ohne Fenster (Halbtüren) oder aber auch mit Fenster (Volltüren). Dem Kundenwunsch entsprechen natürlich nur die Volltüren. Aufgrund dessen, dass Elektroautos noch nicht flächendeckend die Verbrenner abgelöst haben, ist hier bei Volltüren natürlich auch der große Vorteil die Abgase der noch fahrenden Verbrenner außerhalb des Fahrzeugs zu halten.

Interessanter Weise sind die Türen so konzipiert, dass diese „schnell entfernt werden“ können, sollte man im Sommer doch mal ohne fahren wollen.

Das zweite große Upgradepaket beinhaltet eine Klimaanlage. Möchte man diese verbaut haben, muss jedoch ein weiterer Akku verbaut werden. Squad Mobility weist darauf hin, dass eine Klimaanlage in der Regel an wärmeren Tagen genutzt wird und genau an diesen gibt es meist auch mehr Sonnenschein bedeuten. Somit soll ein großer Teil der Kühlung durch die erhöhte Sonnenenergie betrieben werden können, so Squad Mobility.

Was kostet das der Fahrspaß?

Das Squad steht derzeit noch zur Vorbestellung bereit. Die nötige Summe der Vorbestellung variiert je nach Modell und Konfiguration. Wählt man die Vorserie (Signature) liegt man bei 5.000 Euro ohne Türen. Mit Türen legt man je nach Türtyp und Klimatisierungstyp nochmal 500 bis 2.500 Euro rauf. Möchte man man eine Cargo-Box, muss man leider auch nochmal 500 Euro für diese drauflegen. Ein Blick vom Fahrer nach hinten scheint dann aber nicht mehr möglich, außer über die Seitenspiegel. Apropos: Ein Rückspiegel in der Mitte des Fahrzeugs ist bisher noch nicht vorgesehen.

Für die erst später produzierte Pioneer-Edition muss man aktuell nur 500 Euro zahlen. Sicher ist das aber nur eine Anzahlung, welcher bei Auslieferung höher ausfallen wird.

Weitere Individualisierungen (wie scheinbar verschiedene Farben) sollen dann kurz vor der Produktion möglich sein. Die Auslieferung selbst soll im vierten Quartal des kommenden Jahres (2021) stattfinden.

Unsere Meinung

Das Squad von Squad Mobility schaut zwar etwas schrullig aus und erinnert stark an ein Golfcar, aber könnte ähnlich dem Renault Twizy ein vor allem für den Sommer spannendes urbanes Fahrzeug werden. Im Grunde erinnert es uns eben auch stark an den Franzosen. Die auffälligsten Unterschiede bestehen darin, dass es auf Wunsch eine Klimatisierung gibt, die Sitze nicht hintereinander (wie beim Twizy), sondern nebeneinander angeordnet sind, dass eine Art Fahrrad-Lenker verbaut und ein Scheibenwischer mit an Bord ist und die Motorleistung deutlich hinter der des Twizy liegt. Für den Preis (von je nach Ausstattung 5.000 bis vielleicht je nach Konfiguration knapp 8.000 Euro) wird der Squad dennoch durchaus seine Zielgruppe finden.


Quellen: suqadmobility.com, squadmobility.com (Update), squadmobility.com (Preise), squadmobility.com (Spezifikationen)

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